Wo sind die Juicing-Fans unter euch? Wenn auch du das gesunde Saftpressen bereits für dich entdeckt hast und einen Juicer besitzt, hast du dir sicherlich schon Gedanken darüber gemacht, was man mit den übrig bleibenden, trockenen Pflanzenfasern machen könnte. Da bei regelmäßigem Juicen relativ viele “Trester” anfallen, zeige ich dir heute zwei wunderbare, süße Rezepte, mit denen du jeweils eine große Menge an Trestern verarbeiten kannst. Die Gemüsefasern des Saftpressens eignen sich zum Backen sogar ganz besonders gut. Denn sie machen dein Gebäck wunderbar locker und saftig.
Natürlich eignen sich nicht alle Trester gleichermaßen gut. So sind etwa Sellerie-Trester wirklich sehr faserig, die von Ananas etwas fest und Ingwer-Trester ziemlich bitter und scharf. Karotten-Trester und Rote Bete-Fasern hingegen eignen sich optimal zum Backen und lassen sich ebenfalls in Kombination mit Apfelfasern oder den zuvor genannten Trestern verwenden. Da musst du also nicht zu genau sein. Die Mischung macht’s.
Ich habe für die nachfolgenden Trester-Backrezepte eine Mischung aus Karotten- und Rote Bete Trestern verwendet. Vor allem beim saftigen Schokokuchen passt Rote Bete hervorragend. Bei den Fasern waren aber auch Apfel und Ingwer mit bei. Für die Muffins empfehle ich eine Mischung aus Karotten- und Apfelresten. So werden sie super weich, saftig und rundum köstlich.
Wenn du keine Saftpresse und dadurch auch keine “Trester” zu Hause hast, kannst die Rezepte mit fein aufgeriebener Karotte und Apfel sowie aufgeriebener Roter Bete machen. Jedoch musst du die Pflanzenraspel wirklich sehr gut trocken pressen. Das ist bei Apfel und Karotte kein Problem, jedoch aufgrund der intensiven Farbe der Roten Bete bei dieser nicht so gut anwendbar. Du kannst dann auch einfach aufgeriebene, gut trocken gepresste Zucchini verwenden. Achte zusätzlich darauf, anfangs etwas weniger Flüssigkeit in den Teig zu geben und lieber z.B. Pflanzendrink nachzugießen, sollte der Teig zu fest sein. Nun steht dem Trester-Backvergnügen also nichts mehr im Wege und ich wünsche dir gutes Gelingen und viel Spaß beim Ausprobieren, herzlichst Lea.
PS: Wenn ich bereits deine Neugier auf das wunderbare Pressen frischer Säfte geweckt habe, kannst du hier einen ausführlichen Beitrag zum so genannten “Juicing” lesen. Dort erfährst du alles rund um das bunte, gesunde Saftvergnügen, worauf es ankommt, warum es so gesund ist und was man beim Kauf eines Juicers beachten sollte.
Fluffig-süße Muffins aus Obst- und Gemüsetrestern
Süße Zero Waste-Rezepte: Veganer Schokokuchen und fluffige Muffins mit Trestern
Zutaten
- 30 g geschrotete Leinsamen
- 250 g Dinkelmehl
- 200 g Gemüse-Trester (z.B. Karotte, Karotte-Apfel, Rote Bete o.ä.)
- 50 g Kokosraspel*
- 4 EL Kokosöl*, flüssig
- 2 EL Sojajoghurt
- 1 EL (dunkles) Mandelmus* oder Cashewmus
- 3 EL Ahornsirup (oder eine andere Flüssige Süße
- 1 TL Backpulver
- 1 kl. TL Natron (oder mehr Backpulver)
- 1 EL Zitronensaft
- 200 ml Pflanzendrink (z.B. Haferdrink)
- Optional: 1-2 TL Zimt
- Etwas Olivenöl oder Margarine zum Fetten der Muffinform
Für den Kuchen
- 40 g geschrotete Leinsamen + 5 EL Wasser
- 250 g Dinkelmehl
- 70 g gemahlene Haselnüsse (oder gemahlene Mandeln)
- 250 g Trester (z.B. Karotte, Karotte-Apfel oder Rote Bete mit Karotte)
- 50 g Cashewmus (oder Mandelmus*)
- 1 EL Zimt
- 1 Prise Salz
- 40 g Kakaopulver*
- 2 TL Backpulver
- 1 TL Natron (oder mehr Backpulver)
- 1 kl. EL Zitronensaft
- Optional: 1 Prise Kardamom (mmmh, so lecker!)
- 70 ml Kokosöl
- 4 EL Ahornsirup
- 350 ml Pflanzendrink
Anleitungen
- Die geschroteten Leinsamen mit 4 EL Wasser verrühren und 5 Minuten quellen lassen.
- 250 g Dinkelmehl in eine Schüssel sieben, die gequollenen Leinsamen, 200 g Gemüse-Trestern, 50 g Kokosraspel, 4 EL flüssiges Kokosöl, 2 EL Sojajoghurt, 1 EL Nussmus, 3 EL Ahornsirup, 1 TL Backpulver, 1 TL Natron, 1 EL Zitronensaft und 200 ml Pflanzendrink zu einem Teig verrühren. Wer möchte, rührt noch 1-2 TL Zimt unter.
- Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und die Mulden eines Muffinblechs leicht einfetten und den Teig auf 12 Muffinmulden aufteilen.
- Muffins bei 180 Grad Umluft 25 Minuten backen. Schon kannst du richtig herrliche Muffins genießen. Gesund und ganz im Sinne der "Zero Waste-Küche" - genial, oder? Lasse es dir schmecken.
- 40 g geschrotete Leinsamen mit 4 EL Wasser verrühren und ca. 5 Minuten quellen lassen.
- Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und eine Kastenform (26 cm Länge) mit Backpapier auskleiden.
- 250 g Dinkelmehl in eine Schüssel sieben. Die gequollenen Leinsamen, 70 g gemahlene Haselnüsse, 250 g Trester, 50 g Nussmus, 1 EL Zimt, eine Prise Salz, 40 g Kakaopulver sowie 2 TL Backpulver und 1 kl. TL Natron hinzu fügen. Dann etwas Zitronensaft direkt auf das Natron träufeln, bis es schäumt. Ich gebe auch noch eine Prise Kardamom dazu, aber das ist optional. Nun kommen noch 70 ml flüssiges Kokosöl, 4 EL Ahornsirup und 350 ml Pflanzendrink dazu. Alle Zutaten mit einem Rührgerät zu einem gleichmäßigen Teig rühren, in die mit Backpapier ausgelegte Form füllen und glatt streichen.
- Schokokuchen im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad Umluft rund 45 Minuten backen.
- Schokokuchen aus dem Ofen nehmen, aus der Form heben und auf einem Kuchengitter kurz abkühlen lassen. Während dessen alle für die Glasur angegebenen Zutaten miteinander verrühren, 10 Minuten kalt stellen und dann über den Kuchen gießen und verstreichen.
- Schokokuchen rund 1 Stunde in den Kühlschrank stellen, damit die Glasur fest wird. Dann jederzeit genießen.
Der Kuchen hält im Kühlschrank abgedeckt 4-5 Tage.
Liebe Lea,
ich habe dich über deine wunderbaren veganen masterclass-Kurse kennengelernt. Du hast damit meine Küche bereichert!
Die Trester-Muffins und Bällchen habe ich in der letzten Woche ausprobiert und sie sind fantastasch – vor allem war beides ruckzuck aufgegessen.
Heute geht es ran an den Schokokuchen. Und ich vermute, dass auch er “nicht lange lebt”.
Schöne Grüße aus Südniedersachen von Angelika
Hallo Angelika,
so ein lieber Kommentar. Danke. Da freue ich mich so richtig drüber. Vegan kochen ist einfach wunderbar. Man kann so fantasievoll werden und es muss weder kompliziert noch teuer sein. Ich hoffe, das kann ich dir auch in meinen Masterclass-Kursen vermitteln.
Sende dir viele liebe Grüße
Lea
Hallo Lea,
welch eine wunderschöne Seite mit sooo interessanten Rezepten!
Ich wollte sofort welche ausdrucken und kochen!
Ich koche nicht direkt von der Bildschirm Vorlage, sondern vom Papier Ausdruck.
Leider ist die Schrift vom Ausdruck so winzig, dass ich große Mühe beim Lesen habe.
Ich habe jetzt die letzte halbe Stunde damit verbracht, alles zu kopieren und die Schriftgröße sowie die Zeilenabstände zu ändern.
Wäre es evtl möglich, die Schriftgröße vom Ausdruck PDF größer einzustellen?
Mit mir freuen sich sicher auch noch andere Menschen!
Mit freundlichen Grüßen,
Birgit aus Graz-Umgebung
Hallo, liebe Birgit,
lieben Dank, dass du mich darauf aufmerksam machst. Das ist gut zu wissen. Wir haben ohnehin vor, demnächst nochmal das Druck-PDF zu optimieren. Habe e ganz oben auf meiner To-Do-Liste!
Hab’ noch einen schönen Sonntag. Schicke dir ganz liebe Grüße
Lea
Liebe Lea,
Meinst du, das Nussmus im Teig ist durch eine Alternative (also kein Nussmus) ersetzbar. Vielleicht mehr Nüsse und Alsan oder Öl??!
Vielen Dank schon mal und liebe Grüße
Hallo Marina,
lieben Dank für die Nachfrage. Ja, ich denke, du kannst das Nussmus ersetzen, indem du einfach 20 ml Kokosöl mehr in den Teig gibst. Ich benutze deshalb Mandelmus, weil die Trester vom Juicen ja sehr trocken und faserig sind. Daher gebe ich durch “Öl”/Mus wieder etwas Geschmeidigkeit in den Teig zurück. Sonst wäre der Kuchen zu trocken. Das sollte aber eben auch mit ein klein wenig mehr Öl sehr gut klappen.
Sende viele liebe Grüße
Lea
Hallo zusammen,
am Sonntag habe ich ( wie weiter unten angedroht) den Schokokuchen für Nicht-Juicer gebacken und, juchhu, es hat einwandfrei geklappt.
Habe das geraspelte Gemüse( Bete mit Zucchini und Karotten) in einem Haarsieb ausgedrückt und eben dann die reduzierte Pflanzenmilch/-sahne Flüssigkeitsmenge nach Gefühl zugegeben.
Alles Bestens!
Da ich Schokotropfen im Teig hatte, wurde auf Guss verzichtet, was zur Folge hatte, dass der Kuchen noch nicht ganz abgekühlt war, als er bereits angeschnitten wurde.
Er war luftig und saftig, herrlich schokoladig, hat wunderbar geschmeckt und war ruck-zuck vernascht.
LG
Liv
Hallo Liv,
wohooo! Freue mich riesig, dass das so gut geklappt und geschmeckt hat. Mit den Schokotröpfchen drinnen war der Kuchen sicherlich unwiderstehlich!! danke auch, dass du dein Vorgehen nochmals so ausführlich beschrieben hast. Denn sicherlich haben viele Leser keinen Juicer, aber umso mehr Lust auf leckere Kuchen und Muffins. Das ist super hilfreich!
Hab’ noch eine schöne Woche.
Sende viele liebe Grüße
Lea
Ich bin totaler Fan deiner Rezepte, und auch der Schokokuchen hat mich total überzeugt, ich habe allerdings etwas mehr Ahornsirup rein, aber das ist natürlich reine Geschmacksache😉 lg Ina
Hallo Ina,
wohoo! Freut mich riesig zu hören. Mega schön, dass du das Rezept ausprobiert und so einen lieben Kommentar hinterlassen hast!
Hab’ noch ein wunderbares Wochenende,
herzlichst Lea
Hallo Lea, hallo in die Runde
Hach, bei Schokoladenkuchen setzen bei mir alle guten Manieren aus, und ich bin mir für (fast🤣) nix zu schad!
So melde ich mich mal ganz frech aus meiner Zuschauer-Mitleser-Ecke in den hintersten Rängen, denn tatsächlich habe ich hier diesmal nämlich nix zu sagen oder beizutragen, denn ich bin kein Juicer-Nutzer.
Mir drängt sich da aber trotzdem eine Frage auf:
Wenn die trockenen Trester- Fasern im Teig drin sind, die man als “nicht Entsafter” nur schwer “herpressen” kann, letztlich ja aber 350ml Pflanzenmilch dem Teig als Flüssigkeit zugefügt werden müssen, könnte denn da ein “kein-Trester-produzierendes Schleckmaul” das Ganze nicht einfach …….ich sag’ jetzt mal “verrechnen”.?
Zum Teil wenigstens?
Also die nur grob von Hand ausgepressten Fasern benutzen und dann für den verbleibenden Rest der noch fehlenden Flüssigkeit, vielleicht sogar teils PflanzenSAHNE nehmen, um dem Teig eine komplette Pflanzenmilch-Menge ” vorzugaukeln”?
Dazu sollte man uuuungefähr das Saft-Trester GewichtsVerhältniss kennen: wieviel Saft kommt denn bei 200g Möhren raus? Und wieviel Trester? 50/50?
Jaja..ist schwer zu erklären, merk’ ich gerade, und klingt sehr kompliziert, ich weiss 🙈
Ist es aber letztlich nicht.
Man merkt dem Teig ja auch an, wieviel Flüssigkeit (Sahne) noch fehlt.
Und wie gesagt:
Für einen ❤Schoko-Kuchen❤, der SO aussieht, geh ich auch den etwas steinigen Weg.
Aber müsste doch funktionieren, oder?
( ..und gebt mir bitte jetzt nicht den Tipp, einfach einen von Leas anderen Super-Schoko-Kuchen zu backen 🤣. Das wäre in diesem Fall ja keine experimentelle Herausgforderung)
Liebe Grüsse an alle anderen Schoko-Kuchen-Fans
von Liv
PS.
Toll, Lea, dass du eine Trester Verwertung ausprobierst und hier postest.👍🏼