Veganes Kefir-Kokos-Panna Cotta mit Rhabarber
Sahnig, cremig und mit einem Hauch Vanille – Panna Cotta ist ein einfaches und rasch zubereitetes Dessert, das wunderbar schmeckt. Das Original-Rezept für Panna Cotta habe ich in dieser Variante leicht abgewandelt und durch die Verwendung von Kokosmilch und veganem Kefir habe ich dem ganzen einen gesunden Twist verliehen. Die Kombination aus dem cremigen süßen Panna Cotta mit dem fein-säuerlichen Rhabarberkompott schmeckt herrlich und eignet sich perfekt als leichtes Frühlings-Dessert.
Panna Cotta – Kultdessert aus Italien
Das beliebte Dessert kommt ursprünglich aus dem Norden Italiens und Panna Cotta bedeutet übersetzt nichts anderes als „gekochte Sahne“. Im Original ist Panna Cotta ein stichfester Sahnepudding, der mit Zucker, Gelatine und Vanille zubereitet wird. Die Süßspeise wurde angeblich im 20. Jahrhundert in Piemont von einer Dame ungarischer Herkunft entwickelt. Mittlerweile wird Panna Cotta in ganz Italien und außerhalb davon zubereitet. In der veganen Variante verwende ich statt der Gelatine Agar-Agar, das aus Algen hergestellt wird und für die Festigkeit sorgt. Jedoch gebe ich wenig Agar Agar, dafür aber zusätzlich eine kleine Portion Speisestärke in die Dessert-Masse. Dadurch erhält das Panna Cotta eine wunderbar zart-cremige Konsistenz. Würden wir nur Agar Agar verwenden, wäre das Panna Cotta recht fest und Gelée-artig. Benutzt man ausschließlich Speisestärke, bleibt das Panna Cotta zu flüssig. In Kombination der beiden festigenden Zutaten erhalten wir jedoch genau die cremige, sahnig-feine Konsistenz, die wir uns bei einem Panna Cotta wünschen
Statt veganer Sahne benutzen wir in diesem Rezept eine Mischung aus Kokosmilch und mild-säuerlichem Soja-Kefir. So wird das Panna Cotta herrlich leicht und frisch. Das schmeckt nicht nur superlecker, sondern ist auch noch gesund und tut dem Darm gut.
Veganer Kefir – woraus besteht er und was kann er?
Kefir ist fermentierte Milch und entsteht durch den Gärungsprozess von Milch mit Kefirpilzen, an dem neben Milchsäurebakterien auch Hefen beteiligt sind. Die Wortbezeichnung „Kefir“ kommt wahrscheinlich aus dem Türkischen („kef“ = angenehme Konsistenz) und spricht für das angenehme Aroma und Konsistenz von Kefir im Mund. Seinen Ursprung hat der Milchkefir laut alten Überlieferungen im Kaukasus und Tibet. Schon damals wusste man das Getränk mit den lebendigen Mikroorganismen zu schätzen und das Wissen darum wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Kefir gilt dort als „Getränk der Hundertjährigen“.
Kefirpilze enthalten zahlreiche gesundheitsförderliche Mikroorganismen, die als Probiotika für den Darm wirken. Sie stabilisieren die Darmflora und sorgen dafür, dass unerwünschte krankheitserregende Mikroorganismen bekämpft werden. Ein Kefirpilz kann auch vegan, beispielsweise in Kokosmilch, Mandelmilch oder Sojamilch kultiviert werden. Für dieses Rezept habe ich in den Kefir von Sojade verwendet. Vielleicht hast du ihn schon in der Vergangenheit im Bio-Kühlregal entdeckt? Er hat jetzt eine neue, nachhaltige Verpackung, die 75% Plastik einspart und du findest ihn jetzt im recyclebaren Becher und klassischem Sojade-Design in deinem Biomarkt.
Endlich wieder Rhabarber-Saison
Unser leckeres Panna Cotta benötigt natürlich noch eine fruchtige Note! Da jetzt Rhabarber-Zeit ist, machen wir eine säuerlich-süße Fruchtcreme aus den herrlichen Stangen! Rhabarber ist botanisch gesehen eigentlich ein Gemüse, wird aber in der Küche meistens wie Obst verwendet. Die rötlichen Stangen haben von April bis Juni Saison und werden gerne für Süßspeisen, Kompott und Konfitüren verwendet. Je roter die Stängel, desto süßer das Gemüse. Durch das Kochen verliert der Rhabarber an Säure und schmeckt dadurch milder. In Kombination mit dem cremigen, sahnigen, vanilligen Panna Cotta schmeckt der fein-säuerliche Rhabarber einfach himmlisch!
Rhabarber ist ein rundum gesundes Gemüse. Die säuerlich-fruchtigen Stangen haben nur wenig an Kalorien, enthalten Vitamin C und K sowie die Mineralstoffe Kalium und Kalzium. Seine schöne rötliche Färbung bekommt der Rhabarber durch sogenannte Anthocyane, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen, antioxidativ wirken und dabei helfen können, Entzündungen zu mildern.
Achtung bei Oxalsäure
Da Rhabarber, wie z.B. auch Spinat oder Rote Bete, Oxalsäure beinhaltet, sollte er jedoch in Maßen und nicht bei rheumatischen Erkrankungen, Gicht oder Arthrose gegessen werden. Besonders viel Oxalsäure steckt beim Rhabarber in den Blättern. Daher werden diese vor dem Verkauf meist komplett entfernt. Rhabarberblätter sollte man also nicht verspeisen, Rhabarber selbst ist aber in Maßen genossen gesund und köstlich zugleich. Je rötlicher deine Rhabarberstangen sind, desto weniger Oxalsäure enthalten sie übrigens. Halte also beim Einkauf nach kräftig rotem Rhabarber Ausschau.
Noch mehr Rhabarber-Ideen
Da ich Rhabarber unglaublich gerne esse, findest du auf meinem Blog viele süße als auch herzhafte Rhabarber-Ideen, wie z.B. fluffige vegane Waffeln mit Rhabarberkompott oder einen leckeren Graupen-Zitrus-Salat mit Rhabarber. Aber auch Rhabarber-Streuselkuchen, saftige, schnelle Rhabarber-Muffins, spritzige Rhabarber-Schorle oder ein fruchtig-scharfes Rhabarber-Chutney sind tolle Ideen, um die Rhabarbersaison jetzt so richtig zu genießen.
Hast du schon Lust auf das zart-cremige Panna Cotta bekommen? Dann lass uns loslegen! Das Panna Cotta ist schnell und einfach gemacht und zusammen mit dem Rhabarberkompott ein perfektes Frühlings-Dessert.
Mein Rezept ist nicht nur vegan, sondern kann auch ganz einfach glutenfrei zubereitet werden, wenn du darauf achtest, dass die Speisestärke aus Mais besteht.
Kefir-Kokos Panna Cotta mit Rhabarber
Kochutensilien
- 1 Topf
- 1 Messbecher
- 1 Teelöffel
- 1 Esslöffel
- 1 Schneebesen
- 4 Panna Cotta- oder Pudding-Förmchen
- 1 Silikonpinsel
Zutaten
Für das Panna Cotta
- 1 TL Kokosöl zum Fetten der Förmchen
- 300 ml Kokosmilch cremige Kokosmilch aus Dose oder Tetrapack (nicht dünnflüssiger Kokosdrink)
- 1 TL Agar Agar nicht zu verwechseln mit "Agartine", welche sehr viel schwächer ist und höher dosiert werden müsste
- 1 TL Speisestärke
- 2 EL Agavendicksaft oder Reissirup
- 1/2 TL Vanille gemahlen
- Abrieb 1/2 Bio-Zitrone ungespritzt
- 250 ml veganer Kefir von Sojade
Für das Rhabarberkompott
- 300 g Rhabarber
- 1-2 EL Zitronensaft
- 2 EL Agavendicksaft oder Reissirup
- 1/2 TL Vanille gemahlen
Zum Garnieren
- 2 TL Pistazien zerstoßen
- 2 TL Zitronen-Zesten
- 2-4 Stängel Minze frisch
Anleitungen
Für das Panna Cotta
- Panna Cotta Förmchen mit Hilfe eines Silikonpinsels dünn mit Kokosöl auspinseln.
- Kalte Kokosmilch mit Agar Agar und Speisestärke verrühren. Agavendicksaft und Vanille hinzugeben. Eine halbe Zitrone abraspeln und Zitronenzesten unterrühren.
- Kokosmilch unter Rühren erhitzen, bis sie leicht andickt. Dann die Kokosmilch vom Herd nehmen, ganz kurz abkühlen lassen und den Kefir unterrühren.
- Kokos-Kefir-Masse in die Panna Cotta-Förmchen gießen und im Kühlschrank 3-4 Stunden oder länger kalt stellen.
Für das Rhabarberkompott
- Rhaberberstangen waschen, holzige Ende abschneiden und harte Fasern abziehen. Rhabarber in Stückchen schneiden.
- Rhabarberstückchen mit Zitronen- und Agavendicksaft in einer Pfanne erhitzen und 3-4 Minuten sachte köcheln lassen, bis der Rhabarber weich wird. Rhabarber mit Vanille würzen.
- Einige Scheiben Rhabarber zum garnieren beiseite stellen und den restlichen Rhababer im Mixer cremig pürieren.
Zusammenstellung
- 2 EL Rhabarberkompott auf einen Teller streichen. Panna Cotta aus dem Förmchen stürzen. Panna Cotta mit Rhabarberkompott und Minze garnieren und mit zerstoßenen Pistazien und Zitronenzesten bestreut servieren.
Hast du schon mal etwas mit Rhabarber ausprobiert? Schreibe mir gerne, wie dir das Panna Cotta gelungen ist. Ich freue mich immer über Kommentare und Feedback – gleich hier unter dem Rezept. Viel Spaß beim Ausprobieren! Folge mir gerne auf Instagram und Facebook für mehr Rezept-Ideen und tägliche Inspiration.
Herzlichst, Lea
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Alle Rezepte sind wunderschön bebildert, ausführlich beschrieben und ich verzichte gänzlich auf künstliche Ersatzprodukte. Denn für mich bedeutet vegan Kochen, heute für das eigene Wohlbefinden von morgen zu kochen und die ganze Bandbreite frischer, saisonaler Zutaten zu genießen.