Seit geraumer Zeit frage ich mich, wie ich nur jahrelang Topinambur nicht beachten konnte. Denn seit ich neulich eine hervorragende Topinambursuppe serviert bekam, kann ich von der köstlichen Knolle gar nicht mehr genug bekommen. Was ein großartiger, feiner Geschmack – irgendwie zwischen Kartoffel und Sellerie und doch ganz anders. Ich bin also neuerdings großer Topinambur-Fan. Und da Topinambur sich geschmacklich ganz hervorragend mit Kürbis ergänzt, habe ich kurzerhand diesen sahnig-zarten Kürbis-Topinambur-Auflauf kredenzt. Dazu passt, was ich bei Wikipedia über Topinambur gelesen habe “(…) ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler und zählt zur selben Gattung wie die Sonnenblume (..)” – genau so ist es. Mit Topinambur auf dem Teller geht selbst im grauen November die Sonne auf.
Sahniger Kürbis-Topinambur-Auflauf
Zutaten
- Neutrales Pflanzenöl zum Anbraten einiger Zutaten
- Einen halber Butternuss Kürbis
- 350 g Topinambur
- 250 g frischer Blattspinat
- 120 g Zwiebeln
- 50-70 g Räuchertofu
- 40 g Weizen- oder Dinkelmehl | zum Beispiel type 550 oder 630
- 40 g Margarine | zum Beispiel Bio-Alsan
- 750 ml Pflanzendrink
- Etwas frisch geriebene Muskatnuss
- Salz & weißer Pfeffer
- Etwas frischer Thymian | oder gerebelter Thymian
- 2 EL Cashewmus oder helles Mandelmus
- 1 EL Hefeflocken
- Einen halben TL Kurkuma (für eine schöne Färbung/kann entfallen)
- 1-2 EL Soja Cuisine
- Crèma di Balsamico
- Ein paar knackige, geröstete Kürbiskerne zum Bestreuen
- Ein Bund Rucola als Salat-Beilage | oder andere Salatsorte
Anleitungen
- Einen Topf mit Salzwasser erhitzen. Spinat waschen, verlesen und im kochenden Wasser etwa 2-3 Minuten blanchieren. Spinat anschließend kurz in kaltes Wasser geben, mit beiden Händen vorsichtig auspressen und auf einem Schneidebrett fein hacken. Spinat mit Salz und frisch geriebenem Muskat würzen. Topinambur-Wurzeln schälen und in Ringe schneiden.
- Dann bereite ich "Kürbis-Scheiben" vor. Denn den Auflauf schichte ich später wie eine Lasagne, wobei dem Kürbis der Part der "Lasagne-Blätter" zukommt. Man muss Butternuss-Kürbisse eigentlich nicht schälen. Ich tue es für dieses Rezept jedoch trotzdem. Dann halbiere ich den Kürbis und teile eine Hälfte nochmals entzwei. Den oberen Teil ohne Kerngehäuse schneide ich mit einem sehr stabilen, scharfen Messer nun in ziemlich feine Scheiben von etwa 2-3 mm Dicke. Dann teile ich auch die zweite Kürbishälfte nochmals in der Mitte und schneide auch hier den oberen Teil in feine Scheiben. Damit sind sozusagen die "Pasta-Blätter" vorbereitet.
- Zwiebel/n abziehen und in feine Würfel schneiden. Räuchertofu würfeln. Zwieblstücke und Räuchertofuwürfel in einer Pfanne so lange anbraten, bis die Zwiebeln leicht bräunlich werden und der Räuchetofu kross. Das dauert etwa 4-5 Minuten. Dabei immer etwas rühren bzw. schwenken, damit nichts anbrennt. Das Ganze dann zur Seite stellen.
- Ofen auf 220 Grad Ober- und Unterhitze (oder 200 Grad Umluft) vorheizen. Auflaufform mit Margarine gut einfetten.
- Als letzten Vorbereitungs-Schritt nun die Béchamelsoße vorbereiten. Dafür 40 g Margarine in einem Topf schmelzen. Unter ständigem Rühren das Mehl einrieseln lassen und ganz kurz anrösten. Da das Mehl sofort klumpt, gleich nach und nach den 750 ml Pflanzendrink aufgiessen und dabei immer rühren. Wird die Soße zu flüssig, noch ein klein wenig Mehl dazu geben, wenn sie noch zu zäh ist, etwas Pflanzendrink nachschütten. Die Béchamel sollte recht flüssig, zugleich aber schön sämig sein. Zum Schluss die Béchamelsoße mit Salz, weißem Pfeffer & viel frisch aufgegebener Muskatnuss würzen.
- Nun kann der Auflauf in die Form geschichtet werden. Dabei gehe ich wie bei einer Lasagne vor. Mit ein wenig Béchamelsoße beginnen. Dann eine Schicht Kürbis einlegen. Darauf Béchamelsoße verteilen. Darauf wiederum die Hälfte der Zwiebel-Räuchertofu-Mischung geben. Nun wird die erste Hälfte des Topinambur eingeschichtet. Etwas salzen und pfeffern und frischen Thymian drüber streuen. Dann kommt eine Schicht Spinat. Darauf wieder eine Schicht Kürbis legen. Nun obenauf den Rest der Béchamelsoße mit dem restlichen Topinambur und dem Rest des Zwiebel-Räuchertofu-Gemisches geben. Wieder ein wenig frischen Thymian dazu geben.
- Ganz zum Schluss rühre ich nun aus 1-2 EL Cashewmus und etwa 6-8 EL Wasser, 1 EL Hefeflocken, 1-2 EL Soja Cuisine, einem halben TL Kurkuma sowie Salz, Pfeffer und ein paar Thymianblättchen (oder Thymian gerebelt) eine sämige Soße an. Diese gebe ich über den Auflauf. Dieses Topping wird im Ofen zart braun und ähnelt stark dem Überbacken mit Käse.
- Den Auflauf nun bei 220 Grad Ober- und Unterhitze für 30-40 Minuten backen. Der Auflauf ist fertig, wenn die Kürbisschicht schön weich geworden und der Belag obenauf bräunlich ist. Die Garzeit kann je nach Ofentyp variieren, daher bitte den Auflauf nach etwa 30 Minuten Backzeit immer gut im Auge behalten!
- Den Auflauf serviere ich mit krossen Kürbiskernen bestreut gerne zu Rucolasalat, den ich mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und etwas Crèma di Balsamico würze. Guten, veganen Appetit!
Liebe Lea,
stöbere grad durch deine Weihnachtsrezepte und bin ganz begeistert.
Welchen Pflanzendrink verwendest Du für de Kürbislasagne? Cashewdrink? Habe bisher ganz gute Erfahrungen mit Hafermilch gemacht, z.B. bei Kartoffelpuree.
Liebe Grüße
Annika
Hallo Annika,
lieben Dank für deine Nachricht und bitte entschuldige die späte Rückmeldung. Rund um Weihnachten war viel los und ich war oft unterwegs. Ich benutze meistens Hafermilch oder eine ungesüßte Sojamilch. Bei fast allen Rezepten funktioniert beides sehr gut. Wenn du jedoch backst, empfehle ich immer Sojamilch. Diese enthält mehr Lecitin und das Gebäck hält so besser zusammen. Ansonsten ist es eigentlich immer Geschmacksache. Mir persönlich ist Reismilch etwas zu süß und Mandelmilch oft ein bisschen zu “wässrig”. Aber auch hier kommt es ganz auf den Hersteller an. Cashewmilch habe ich ehrlich gesagt noch nie benutzt, kann mir das aber geschmacklich sehr gut vorstellen.
Schicke viele liebe Grüße
Lea
Hi Lea,
und weil ich hier grade so fleissig am schreiben bin, auch ein Feedback zu diesem Auflauf: Einfach nur zum reinlegen!
Mehr Worte braucht es dafür nicht?Liebe Grüße Martina
Super!!
Liebe Lea,
ich esse/lebe zwar weder vegan noch vegetarisch, aber bin dadurch, dass ich sehr gerne Gemüse esse (und es leider der “alles Esser” Küche an Kreativität mangelt ;)) auf deinen Blog gestoßen.
Das Rezept war super! Ich habe es eben gekocht und es hat alles wunderbar geklappt. 🙂 Bin gespannt, was mein Freund gleich sagt 😉 Werde demnächst mal Deine Blätterteig/ Marzipan Küchlein probieren 🙂
Liebe Grüße Tanja
Hallo Tanja,
uih, das freut mich aber sehr! Willkommen auf meinem Blog & ich hoffe, Du findest hier noch viele schöne Inspirationen! Ganz viel Spaß dabei, Deine Lea
Liebe,liebe Lea,
dieses Rezept ist einfach exorbitant lecker und ist mein Favorit für mein Weihnachtsessen diese Jahr 🙂
Und damit der Kommentar nicht einfach untergeht, nochmal:
DIESES REZEPT IST EINFACH EXORBITANT LECKER!!!
Herzlichste Grüße und eine schöne Vorweihnachtszeit 🙂
Ursula
Hihi, und wo schichtest du die Topinambur rein?
Ist mir auch schon mal passiert;)
Hört sich aber seeeeehr lecker an!
Hey Sonja, da hat ja zum Glück jemand aufgepasst ;-D Danke Dir für den Hinweis. Hab’ ich doch tatsächlich fast das Wichtigste vergessen…lach… bis bald, Deine Lea