Streng genommen gehören Süßkartoffeln gar nicht zur Familie der Kartoffeln. Die rötlich-braune Süßkartoffel mit dem knallig-orangenem Fruchtfleisch ist die unterirdische Speicherknolle eines Windengewächses, also einer Kletterpflanze, die vorwiegend in China angebaut wird. Aber viele Kartoffel-Rezepte kann man trotzdem wunderbar mit Süßkartoffeln abwandeln und so tolle neue Kreationen schaffen. Den etwas süßlich-erdigen Geschmack der Süßkartoffel kombiniere ich gerne mit säuerlich Zutaten und aromatischen Gewürzen, wie Zitronengras, Ingwer, Kokosmilch oder Salbei. Heute gibt es Süßkartoffel-Gnocchi und die serviere ich mit Zitrone, Salbei und Pistazien.
Süßkartoffel-Gnocchi in Zitronen-Salbei Butter
Zutaten
- 4-5 EL Olivenöl
- Grobes Chillipulver bzw. Chilliflocken aus der Gewürzmühle
- Grobes Meersalz | in etwa 1 TL
- 5-6 Blätter Salbei
Für die Süßkartoffel-Gnocchi
- 3 Süßkartoffeln | mittelgroß, ca. 700 g
- 200 g Weizenmehl Type 550 oder Dinkelmehl Type 630 + etwas Mehl zum bemehlen der Arbeitsfläche
- 50 g Hartweizengrieß
- Ein Stück Ingwer | ca. 20 g
- 1 EL Kartoffelmehl bzw. Speisestärke
- Ein halber TL Kurkuma | nutze ich nur wegen der schönen gelben Farbe, kann geschmacklich auch weggelassen werden
- Eine Prise frisch aufgeriebene Muskatnuss
- Meersalz und Chilliflocken grob gemahlen
Für die vegane Zitronen-Salbei Butter
- 50 g Margarine
- 3 Zweige frischer Salbei | ca. 10 Blättchen
- 10 getrocknete, eingelegte Tomatenhälften
- 4 EL frisch gepresste Zitrone
- Salz & Chilipulver nach Geschmack
Zum Garnieren
- Crèma Balsamico
- 2 EL gehackte Pistazien
Anleitungen
- Den Ofen auf 200 Grad Umluft vorheizen.
- Süßkartoffeln halbieren und mit den Schnittflächen nach oben in eine feuerfeste Form geben. Aus Olivenöl, grobem Meersalz und Chilliflocken eine Marinade anrühren und diese über die Süßkartoffel-Schnittflächen gießen. 5-6 Blätter Salbei auf die Schnittflächen legen. Süßkartoffeln für 45-50 Minuten in den vorgeheizten Ofen geben. Nach der Hälfte der Zeit etwas Öl aus der Form mit einem Löffel erneut auf die Schnittflächen auftragen. Tipp: Man erkennt, dass die Süßkartoffeln weich sind, wenn sich das Fruchtfleisch nah am Schalenrand langsam nach oben wölbt. Nicht wundern: die Süßkartoffeln werden erst in den letzten Minuten, dann aber ganz schnell weich. Sie bleiben zuvor die ganze Zeit hart. Wenn man sicher gehen will, testet man die Festigkeit mit einer Gabel.
- Wenn die Süßkartoffeln gar sind, das Fruchtfleisch mit einem Löffel aus der Schale pellen und noch heiß durch eine Kartoffel- bzw. Spätzlepresse in eine große Rührschüssel drücken. Tipp: Die Salbeiblätter auf den Süßkartoffel sind komplett knusprig, wenn sie aus dem Ofen kommen. Nicht wegwerfen: Ich zerreibe die Blätter und gebe sie zur Gnocchi-Masse hinzu. Das verstärkt das Aroma.
- Mehl, Hartweizengrieß und einen EL Kartoffelmehl zu den durchgepressten Süßkartoffeln geben. Die zerriebenen Salbeiblätter ebenfalls hinzufügen. Etwas Muskat frisch drüber reiben. Ein Stück Ingwer schälen und mit einer Ingwer-Reibe reichlich Ingwer in die Gnocchi-Masse geben. Etwa 1 TL Salz und viel frisches Chilipulver bzw. gemahlene Chiliflocken in die Masse geben. Zum Schluss einen halben TL Kurkuma für eine schöne gelbe Farbe untermengen. Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Ich knete den Teig mit den Händen zuerst in einer Rührschüssel und anschließend nochmals ca. 3 Minuten auf einer bemehlten Fläche.
- Den Teig in sechs Portionen unterteilen. Jede Portion auf einer bemehlten Fläche erst zu einer Teigkugel formen und diese dann in eine dünne Wurstform ausrollen (Durchmesser etwas kleiner als 1 cm). Mit einer Gabel kleine Portionen abstechen und anschließend die typische Riffelung auf die Gnocchi drücken.
- Die fertig gestellten Gnocchi in heißem Salzwasser aufwallen lassen und anschließend so lange kochen, bis die Gnocchi größtenteils an der Oberfläche schwimmen. Das dauert in etwa 3-4 Minuten. Die Gnocchi dann abschöpfen und kurz warm bzw. zur Seite stellen.
- Die Zitronen-Salbei-Butter ist ganz schnell hergestellt: Dazu die Margarine in einer Pfanne schmelzen lassen. Die Knoblauchzehe klein hacken und in das heiße Fett geben. Salbeiblätter zwei bis drei Minuten in der heißen Butter mitschwenken lassen. Zum Abschluss etwa 4 EL frisch gepressten Zitronensaft hinzu geben, sowie etwas Salz und Chilli.
- Die warmen Gnocchi auf einem Teller anrichten. Pro Person etwa 5 getrocknete, eingelegte Tomatenhälften klein schneiden und zu den Gnocchis dazu geben. Süßkartoffel-Gnocchis mit der heißen Zitronen-Salbeibutter begießen. Mit Crèma Balsamico garnieren und pro Portion 1 EL gehackte Pistazien über das Gericht streuen. Wer mag, gibt ganz zum Schluss noch einen Spritzer frische Zitrone über das Essen.
Hallo Lea,
wow die Gnocci sind ein Traum! Ich habe sie eben gemacht und die Zutaten harmonieren so wunderbar gut miteinander … vielen Dank für das tolle und besondere Rezept! 🙂
Liebe Grüße
hallo Angela,
wie lieb, dass Du eine Nachricht hinterlassen hast. Freue mich sehr, dass das Rezept so gut gelungen ist. Denn das “Gnocchi-Wuzeln” ist ja schon etwas aufwändiger.. aber es lohnt sich jedes Mal!
Bis ganz bald & viele liebe Grüße
Lea
Oh, ich sehe gerade, hier habe ich noch kein Feedback hinterlassen.
Die Gnocchi hab ich schon vor einiger Zeit gemacht, sie sind zwar nicht so schön wie Deine geworden, hat aber dem Geschmack keinen Abruch getan!!!
Sehr lecker, vor allem die Zitronen Salbei Butter, ein Gedicht.
Da es zu viel Gnocchi für uns waren, hab ich die restlichen roh eingefroren, dann gibt’s mal irgendwann Fast Food?.
Liebe Grüße Martina
Hi Martina,
“lucky you”, dass Du dann noch welche eingefroren hast! Denn Gnocchi sind ja doch wegen des “Formens” zeitlich immer etwas aufwändiger. Aber geschmacklich lohnt sich das natürlich total.
Schicke Dir viele liebe Grüße aus der Küche, wo ich gerade wieder einmal mehr mit Kürbis experimentiere!
Liebe Grüße
Lea
Hey,
danke für das Rezept!
Allerdings wurde der Teig bei mir arg matschig. Gibt es da einen Trick?
Schönen Gruß
Korbi
Hallo Korbi,
die Geschmeidigkeit des Teigs bzw. wie feucht dieser ist, hängt manchmal mit den Süßkartoffeln zusammen. Nicht jede Süßkartoffel(art) ist in Konsistenz und Kochverhalten gleich. Wenn der Teig zu matschig ist, gebe bitte einfach noch mehr Mehl dazu, bis die Bindung passt. Ich würde das so Esslöffel-Weise machen und das dann jeweils einkneten/untermischen. Dann kannst du das gut kontrollieren. Hoffe, Du findest noch viele schöne Inspirationen hier für Dich auf Veggies, herzlichst Lea
Hey,
ich scheine immer noch irgendwas falsch zu machen: Ich nehme schon mindestens die doppelte Menge Mehl und Grieß, aber es wird immer noch kein Teig (wie auf den Fotos). Es ist eher eine klebrige Masse, die sich nur mit sehr mehligen Händen trennen lässt.
Hey Lea! Ich wollte fragen, ob Du Erfahrungen hast bzgl. der Zubereitung des Teiges und der Gnocchis einen Tag vorher? Mir läuft schon jetzt das Wasser im Mund zusammen beim Lesen des Rezepts und der guten Kommentare. Ich freu mich schon aufs kochen.
Liebe Astrid,
ich habe den Teig leider noch nicht am Vortag gemacht, kann mir aber gut vorstellen, dass das kein Problem ist, wenn Du den fertigen Teig in Klarsichtfolie wickelst und im Kühlschrank aufbewahrst. Hast Du es in der Zwischenzeit schon ausprobiert? Würde mich interessieren, ob es gut geklappt hat. Beste Grüße Lea
Liebe Lea,
das sieht einfach super lecker aus, hab ich gleich “in mein Kochbuch” gespeichert 🙂
Hallo Steffi,
uih, freut mich! Voll schön, dass Du die Kochbuch-Funktion nutzt. Weil manchmal findet man die Rezepte ja später nicht wieder und ärgert sich dann. Die Gnocchi gehen ganz einfach und funktionieren immer 🙂 Lass’ es Dir schmecken – liebe Grüße Lea
Hi Stephanie,
oh, vielen lieben Dank für das große Kompliment 😉 Das freut mich extrem!!! Ich hoffe, Du findest noch viele weitere Inspirationen für Dich auf meinem Blog, alles liebe Lea
Das waren die besten selbstgemachten Gnocchi die ich bisher gegessen habe
Oh ja, die Gnocchis waren echt lecker 🙂 Die muss ich auch unbedingt mal wieder machen.
Süßkartoffeln <3
Jaaa, Gnocchi sind super!! Vor allem die Kombi mit Salbei finde ich sehr sehr lecker, weil Süßkartoffeln ja doch ein wenig “schwer” schmecken – wegen der “Dichte” und Süße, die sie mitbringen… Liebe Grüße Lea
Hallo liebe Lea,
Wahnsinn. Was für ein tolles Gericht!!!
Seit Tagen hatte ich die Gnocchi schon in meinen Gedanken zukochen und gestern Abend habe ich mich dann daran gemacht. Was soll ich dazu sagen: Einfach nur Hammer. Lecker, lecker, lecker 🙂
Lea, du bist echt super. Danke, mal wieder, für ein super Rezept. Was bestimmt nicht das letzte mal das ich die Gnocchi zubereitet habe.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
oh, wie schön, dass die Gnocchi so gut gelungen sind! Schicke Dir ganz liebe Grüße Lea