Vegane Spätzle mit einer herrlichen Rahmsoße mit Pilzen
Wenn es draußen kalt und schmuddelig ist, kommt dieses Herbst-Wohlfühlessen genau richtig. Heute zeige ich dir, wie du vegane Knöpfle (oder Spätzle) machst und dazu eine herrliche Rahmsoße mit Pilzen. Ein einfaches, richtig leckeres Gericht, das der ganzen Familie schmeckt. Spätzle oder Knöpfle – ja, was nun? Da kommt es ganz darauf an, ob du den Teig durch eine Spätzlepresse* drückst und dadurch lange fadenförmige Spätzle entstehen, einen “Knöpfle-Hobel*” benutzt oder sie sogar ganz professionell vom Brett schabst. Das bleibt natürlich ganz dir überlassen. Der Grundteig bleibt immer gleich. Ich selbst benutze am liebsten einen “Knöpfle-Hobel”*, denn dieser ist klein, handlich und super einfach in der Handhabung. Vegane Knöpfle gelingen dir damit ganz mühelos.
Selbstgemachter Sahneersatz mit viel Protein
Dieses Rezept mit leckeren Rahmpilzen hat noch einen “Clou”: Für die sahnig-cremige Soße verwende ich keinen gekauften bzw. fertigen “Sahne-Ersatz”, wie er fast in jedem Supermarkt als “Pflanzen-Cuisine” erhältlich ist. Statt dessen bereite ich aus weißen Bohnen, Senf, Hefeflocken und Gewürzen einen hausgemachten Sahneersatz zu. Dieser lässt sich perfekt wie “Sahne” verwenden, enthält aber kaum Fett, dafür gesunde, langkettige Kohlenhydrate und viel Protein. Du kannst diesen gesunden Sahneersatz für jedes Gericht verwenden, für das man würzige vegane Sahne benötigt. Genial, oder? Falls du den Sahneersatz nicht selbst machen möchtest, kannst du aber natürlich auch auf gekaufte Pflanzen Cuisine zurückgreifen.
Welche Pilze sind am besten geeignet für die Rahmsoße?
Wenn die Tage kühler und die Blätter bunter werden, steigt die Lust auf frische Pilze. In der Küche können die Früchte des Waldes vielseitig eingesetzt werden – etwa im Risotto oder in cremigen Suppen und Soßen. Pilze sind eine leckere und sinnvolle Ergänzung des Speiseplans. Sie enthalten kaum Kalorien, wenig Fett, dafür aber wertvolles Eiweiß. 100 Gramm Pilze enthalten durchschnittlich 3,3 Gramm Eiweiß und damit mehr als die meisten Gemüsesorten. Einige Sorten haben auch einen relativ hohen Anteil an Vitamin B1 und B2.
Ich habe in diesem Rezept Steinchampignons zusammen mit Austernpilzen verwendet. Welche Pilze du benutzen möchtest, bleibt aber ganz dir überlassen. Das Rezept funktioniert mit allen klassischen Pilzsorten (Champignons, Shiitake, Austernpilze, Pfifferlinge, Steinpilze). Geschmacklich variiert es natürlich dementsprechend. Ich habe mich bei diesem Rezept für die Kombination von Champignons und Austernpilzen entschieden, um den Geschmack ein bisschen spannender zu gestalten. Denn Champignons schmecken ja eher mild und neutral. Auch Austernpilze haben keinen starken Eigengeschmack, aber ein sehr interessantes “buttrig-feines Aroma”.
Spätzle – ein typisch schwäbisches Gericht
Knöpfle, oder auch Spätzle genannt, sind Teigwaren mit unregelmäßiger Form und rauer, poriger Oberfläche, bei welcher der zähe Teig direkt in siedendes Salzwasser eingebracht wird – wobei ihre Form zwischen dünn und dick, länglich und kurz variiert. Der Teig wird im Gegensatz zu Nudeln gerührt und nicht geknetet. Knöpfle werden bereits während der Produktion gekocht. Bei der klassischen Art der Herstellung wird ein Knöpfle-Hobel oder eine Spätzlepresse verwendet und der feuchte Teig direkt ins Kochwasser geschabt. Knöpfle werden sie genannt wenn das Endprodukt eher rundlich ist, und Spätzle heißen sie, wenn sie lang und fadenförmig sind.
Spätzle und Knöpfle haben in der Region Schwaben eine jahrhundertelange Tradition der Herstellung und eine große Bedeutung für die schwäbische Küche. Die schwäbische Literatur ist reich an Gedichten rund um das „Leibgericht der Schwaben“, wie beispielsweise das 1838 im Schwarzwälder Boten veröffentlichte Gedicht „Das Lob der Schwabenknöpfle“. Die Tradition der Spätzleherstellung in Schwaben lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Im Jahr 1725 fasste der württembergische Rat und Leibarzt Rosinus Lentilius „Knöpflein“ und „Spazen“ als „alles was aus Mehl zubereitet wird“ zusammen. Damals wurden Spätzle oder Knöpfle meist aus Dinkel hergestellt, denn dieser war im schwäbisch-alemannischen Raum weit verbreitet und war ein anspruchsloses Getreide, das selbst auf kargen Böden wuchs. Dinkelmehl enthält viel Klebereiweiß und dadurch gelang der Teig auch ohne die Zugabe von Eiern.
Herbstliches Wohlfühlessen
Und so kommt alles zusammen: Leckere vegane Knöpfle, frische Petersilie, aromatische Pilze und eine super cremige, herzhafte Soße. Falls du das noch nicht kennst, probiere es doch einfach mal aus. Bei der Wahl der Pilze kannst du ruhig kreativ werden und die nehmen, die du am liebsten magst. Statt des selbstgemachten Sahneersatzes aus weißen Bohnen kannst du natürlich auch gerne gekaufte pflanzliche Cuisine nehmen, wie zum Beispiel Soja-Cuisine. Wenn du möchtest, kannst du die Spätzle vor dem Servieren in einer Pfanne mit etwas Margarine zusätzlich einige Minuten rundherum anbraten.
Viel Spaß beim Ausprobieren dieses leckeren Rezepts! Ich freue mich schon auf dein Feedback – hier in den Kommentaren oder auf Instagram oder Facebook. Dort kannst du mir gerne folgen, um keine Rezeptinspirationen und Küchentricks mehr zu verpassen. Herzlichst, deine Lea.
Vegane Knöpfle mit Rahmpilzen
Zutaten
Für die Spätzle/Knöpfle
Vegane Sahne-Alternative aus Bohnen
- 400 g weiße Cannellini-Bohnen (250 g Abtropfgewicht)
- 2 EL Hefeflocken*
- 180-200 ml Pflanzendrink (z.B. Soja- oder Haferdrink)
- 1 TL weiße Misopaste* (optional für noch mehr Geschmack)
- 1 TL scharfer Senf
- 1-2 TL Zitronensaft
- Salz & Pfeffer
Für die Rahmpilze
- 400 g Austernpilze und Champignons (oder Pilze nach Wahl)
- 120-140 g Zwiebeln
- 1 halbes Bund frische Petersilie
- 2-3 EL Öl zum Anbraten
- Salz & Pfeffer
- 1 Schuss Weißwein (oder Gemüsebrühe oder alkoholfreier Wein)
- Pflanzliche Sahne-Alternative (siehe Zutaten oben) oder 400 ml Pflanzen Cuisine
- 1 gehäufter EL Hefeflocken*
- 2 EL Sojasoße*
- 1 TL scharfer Senf
- Optional: 1/2 EL dunkle Misopaste*
- Optional: 2-3 Frühlingszwiebeln zum Garnieren
Anleitungen
- 200 g Dinkelmehl, 50 g Hartweizengrieß, 2 EL Sojamehl, 0,5 TL Kurkuma, 1 TL Salz und eine große Prise frisch aufgerieben Muskatnuss mit 280 ml Wasser zu einem gleichmäßigen Teig verrühren. Teig 15 Minuten quellen lassen und bei Bedarf noch etwas Wasser nachgießen. Der Teig sollte eine zähflüssige, gleichmäßige Konsistenz haben.
- Einen großen Topf mit Wasser erhitzen. Die Spätzlemasse mit einem Knöpflehobel* oder einer Spätzlepresse* ins kochende Wasser pressen. Die Spätzle so lange sanft köcheln lassen, bis sie an die Oberfläche steigen (das dauert nur wenige Minuten). Die Spätzle dann mit einer Schöpfkelle aus dem Wasser holen, kurz in kaltem Wasser abschrecken und dann abtropfen lassen.
- Für die Bohnensahne die weißen Bohnen mit Wasser abspülen und dann mit allen weiteren Zutaten für die Sahnealternative im Mixer pürieren. Bei Bedarf mit Pflanzendrink strecken. Bohnensahne mit Salz und Zitronensaft abschmecken.
- Die Pilze säubern und in Scheiben schneiden bzw. etwas zerkleinern. Zwiebeln abziehen und fein würfeln. Die Petersilie abbrausen, trocken schütteln und hacken.
- Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Zwiebelwürfel im heißen Öl kurz anrösten und dann die Champignons bzw. Pilze hinzugeben. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Die gehackte Petersilie untermengen und 3-4 Minuten dünsten. Zutaten mit einem Schuss Weißwein ablöschen. Dann die Bohnensahne (oder Pflanzen Cuisine) aufgießen und gut durchrühren.
- Hefeflocken einrühren und die Rahmpilze mit Sojasoße und scharfem Senf würzen. Optional für Farbe und Geschmack dunkle Misopaste einrühren. Rahmsoße nach Belieben mit Wasser oder Pflanzendrink in der Konsistenz strecken.
- Rahmpilze mit Spätzle servieren und mit Pfeffer übermahlen. Gericht mit klein geschnittenen Frühlingszwiebeln garnieren.