Kaiserschmarrn ist zweifellos eine der bekanntesten und beliebtesten österreichischen Nachspeisen. Hast du sie schon einmal probiert? Der fluffige, in Stücke gerissene Pfannkuchen mit Puderzucker und Fruchtmus ist unglaublich köstlich und ein herrlich einfaches Dessert, das Kindern wie Erwachsenen gleichermaßen gut schmeckt. Vor allem lässt er sich ganz unkompliziert vegan zubereiten. In vielen österreichischen Restaurants und Skihütten gehört er zum festen Speiseangebot. Dort wird er traditionell mit Apfelmus oder Zwetschgenröster serviert. Da er so gut schmeckt, ist er aber inzwischen weit über Österreichs Landesgrenzen hinaus bekannt und auch du solltest Kaiserschmarrn unbedingt probieren. Ich zeige dir heute eine herbstlich-winterliche und natürlich vegane Kaiserschmarrn-Variante mit aromatischem Lebkuchengewürz und einem schnellen, frisch zubereitetem Apfelmus.
Einst des Kaisers Leibspeise?
Aber warum heißt der Kaiserschmarrn eigentlich Kaiserschmarrn? Dazu gibt es viele Legenden, Geschichten und Gerüchte. Gesichert ist zumindest, dass sich das Wort “Schmarrn” (oder “Schmarren”) vom einstigen Begiff “Schmer” ableitet. “Schmer” kann mit “Schmalz” übersetzt werden. Als Schmarrn werden seither Speisen, vorrangig Teige bezeichnet, die in reichlich Schmalz herausgebacken werden. Vor allem die schwer arbeitende Land- und Bergbevölkerung im 16. Jahrhundert liebte solche Gerichte, da sie kostengünstig und kalorienhaltig waren.
Die genaue Herkunft des Namens “Kaiserschmarrn” ist jedoch nicht eindeutig geklärt. So gibt es eine Anekdote, die besagt, dass das gezupfte Pfannkuchengericht einst von Kaiser Franz Joseph I. bei einem Jagdausflug in den Tiroler Alpen gegessen wurde. Er soll davon so begeistert gewesen sein, dass es anschließend auch zu Hofe gekocht wurde und von da an zu den Leibspeisen des Kaisers gehörte. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich das Wort “Kaiser” ganz einfach vom Wort “Kaser” ableitet, was “Senner” bedeutet. Denn Schmarrn aus Teig, Brot und/oder Grieß wurde einst in den alpenländischen Sennerhütten besonders oft zubereitet. Auch könnte sich das Wort “Kaiser” von “Casa” ableiten und damit ganz schlicht als “Hausschmarrn” – übersetzt werden. Wie dem auch sei – der Schmarrn von einst ist heute eine der wohl berühmtesten österreichischen Mehlspeisen-Klassiker und auch du kannst ihn ganz einfach zubereiten.
Vom Eischaum-Klassiker zum veganen Gaumenschmaus
Im Originalrezepte besteht Kaiserschmarrn vor allem aus geschlagenem Eiklar, etwas Mehl, Milch sowie viel Zucker und Fett. Doch du benötigst keinen komplizierten Ei-Ersatz, keine tierische Milch und natürlich auch nicht massenhaft Öl, um einen richtig leckeren veganen Kaiserschmarrn zuzubereiten. Im nachfolgenden Rezept zeige ich dir, wie du den Teig rein pflanzlich und mit nur wenig Fett machst. Du kannst den Kaiserschmarrn dann mit Zwetschgenröster oder Apfelmus bzw. Apfelmark servieren. Weil aber nichts über selbstgemachtes, frisches Apfelmus geht, gibt es das Apfelmus-Blitzrezept hier gleich mit dazu. So kannst du eine vegane, gesündere Kaiserschmarrn-Variante mit noch warmem, nach Zimt duftendem Apfelmus genießen.
Variationen des Rezepts
Du kannst deinen Kaiserschmarrn-Teig mit Vanille oder Zimt würzen. Ich benutze in diesem Rezept jedoch ganz einfach vegane Vanillemilch und gebe 1,5 Teelöffel Lebkuchengewürz hinzu. So erhältst du eine wunderbar herbstlich-winterliche Variante. Solltest du keine pflanzliche Vanillemilch bekommen oder benutzen wollen, kannst du einfach Pflanzenmilch verwenden und dem Teig ein wenig gemahlene Vanille oder Vanilleextrakt hinzufügen. Möglich wäre auch, Chai-Gewürz zu benutzen oder zusätzlich Kardamom und/oder ein wenig gemahlene Nelke zu verwenden. Da kannst du ganz nach eigenem Belieben experimentieren.
Du wirst sehen, dass das Rezept sehr einfach ist. Du kannst aber zusätzlich auch ein kurzes Rezeptvideo auf Instagram dazu ansehen. Und natürlich würde ich mich riesig freuen, wenn du mir auf Instagram und/oder Facebook folgst. Indem du das tust, unterstützt du aktiv meine Arbeit. Das würde mich sehr freuen.
Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Ausprobieren des Rezepts und einen herrlichen Nachspeisen-Genuss. Mit den liebsten Grüßen, deine Lea.
Veganer Lebkuchen-Kaiserschmarrn
Zutaten
- 250 g Dinkelmehl, Type 630 (oder Weizenmehl)
- 70 g feiner Rohrzucker (oder Haushaltszucker)
- 2 TL Lebkuchengewürz
- 1 Prise Salz
- 1,5 TL Backpulver
- 1/2 TL Natron (oder mehr Backpulver)
- 300-320 ml Sojamilch Vanille (oder neutrale Pflanzemilch + 1 TL gemahlene Vanille)
- 30 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
- 1-2 EL Kokosöl zum Braten
- Puderzucker zum Bestäuben
Für das Apfelmus
- 3 EL Ahornsirup (optional für mehr Süße)
- 1 große Prise Zimt
Anleitungen
- Für das Apfelmus 3 große Äpfel waschen, vierteln, entkernen und klein schneiden.
- Apfelstücke in einer Pfanne ohne Öl erhitzen. 1-2 El Zitronensaft sowie 3 EL Ahornsirup und Sternanis dazu geben. Die Apfelstücke mit reichlich Zimt würzen und rund 4 Minuten sanft köcheln lassen, bis sie weich sind.
- Anschließend die Apfelstücke im Mixer zu feinem Mus pürieren - aber vorher die Anissterne bitte entfernen!
- Für den Kaiserschmarrn 250 g Dinkelmehl in eine Schüssel sieben. 70 g feinen Rohrzucker, 1,5 TL Lebkuchengewürz, eine Prise Salz sowie den Abrieb einer halben Bio-Zitrone dazu geben. Backpulver und Natron zu den Zutaten geben und 1 TL Zitronensaft auf das Natron träufeln, bis es schäumt. Dann vegane Vanillemilch und Mineralwasser zugeben und mit dem Schneebesen kurz und kräftig einen glatten Teig anrühren.
- Kokosöl in einer flachen, breiten Pfanne erhitzen. Den Teig hineingeben und rund ausstreichen.
- Sobald der Teig an der Unterseite leicht angedickt ist, Pfannkuchen vierteln, wenden und die Teigviertel von der anderen Seite kurz andicken und braten lassen. Anschließend den Herd ausstellen und den Pfannkuchenteig mit einem Holzlöffel vorsichtig in Stücke zerteilen/zupfen, ohne den Pfannenboden zu zerkratzen.
- Kaiserschmarrn auf Teller geben, mit reichlich Puderzucker bestreuen und dazu das Apfelmus im Schälchen reichen oder direkt über den Kaiserschmarrn geben.
Guten Appetit!
Ich muss an dieser Stelle ehrlich zugeben, dass es eigentlich ein kleiner “Faux pas” ist, das Apfelmus direkt auf den Kaiserschmarrn zu träufeln und die Nachspeise so zu servieren. Eigentlich gehört es sich, den Kaiserschmarrn mit Puderzucker zu bestäuben und das Apfelmus in einem kleinen Schälchen separat dazuzugeben. Doch ich bin so ein riesiger Fan von Apfelmus, dass ich mir das selbst immer gleich über den Kaiserschmarrn gebe. So habe ich es auch hier gemacht. Aber man weiß ja nie, wieviel Fruchtmus euer Gast wirklich möchte. Mit dem Schälchen ist man da auf der sicheren Seite. Aber vergebt mir diesen kleinen Schönheitsfehler – das habe ich einfach aus Gewohnheit so gemacht und es war meeeega gut!
Viel Spaß beim Ausprobieren & Genießen!