Alle Jahre wieder ist es soweit: Weihnachten und die Festtage stehen vor der Türe. Wohl zu keiner anderen Zeit des Jahres wird so viel gemeinsam gefeiert und gegessen. Das ist nicht nur wunderbar, sondern für so manchen veganen Gastgeber eine durchaus stressreiche Zeit. Jetzt geht die Suche nach dem passenden Weihnachtsmenü und nach festliche Speisen für die Feiertage los. Und das ist gar nicht so einfach. Denn immer noch verbinden viele Menschen festliches Essen mit Fleischgerichten. Doch gerade die vegane Gemüseküche bietet großartigen Geschmack, Vielfalt, Kreativität und Festlichkeit. Ein wunderbares veganes Weihnachtsmenü für Euch zusammen zu stellen, ist mir daher jedes Jahr eine ganz besondere Ehre und natürlich auch eine kleine Herausforderung für mich. Denn es soll perfekt gelingen und es gilt Veganer wie nicht-Veganer gleicher Maßen zu begeistern. In diesem Jahr habe ich Euch dieses köstliche, leicht zu kochende drei Gänge-Menü vorbereitet.
Ein warmer Seelenschmeichler:
Pastinaken-Birnensuppe mit Pekannüssen & Zimt
Ein köstliches Präsent:
Grünkern-Champignons-Pfanne im Yufka-Teig mit Blattsalaten
Ein traumhaft süßer Abschluss:
Marzipan-Apfelküchlein mit Dattelkaramell
Bei der Zusammenstellung dieses Menüs war es mir wichtig, besonders festliche und wohlschmeckende Gerichte zu kreieren, die aber alle leicht gelingen und gut vorzubereiten sind. So kann die Suppe zum Beispiel bereits am Tag zuvor gekocht werden, der Yufkateig kann bereits gefüllt auf die Gäste warten und auch die Marzipan-Apeflküchlein gehen leicht von der Hand und müssen nur noch belegt und in den Ofen geschoben werden.
Bevor es jetzt los geht, möchte ich Euch für Euer veganes Weihnachtsfest noch folgende fünf Tipp ans Herz legen:
1.
Nur die Ruhe bewahren und sich locker machen. Das wird sicher ein gelungenes Fest! Wer entspannt kocht, kocht besser – also habt Spaß beim Einkaufen wertvoller Zutaten, macht Euch schöne Musik beim Kochen an, entzündet angenehme Duftkerzen oder legt Orangenschalen auf die Heizung und genießt die Vorbereitung.
2.
Das Auge isst mit. Das gilt nicht nur für die Gerichte. Eine schöne Tischdekoration, Kerzen und weihnachtlicher Schmuck stimmen Eure Gäste auf den Abend ein. Und vergesst nicht, für angenehme, festliche Hintergrundmusik zu sorgen.
3.
Lieber keine Experimente! Damit Ihr den Weihnachtsabend genießen könnt, solltet Ihr am Besten Gerichte kochen, bei denen Euch die Zutaten und die Zubereitung vertraut sind oder einfach erscheinen. Sonst kann es schnell hektisch werden. Sehr exquisite Gerichte und Zutaten sind nicht nur schwieriger zu verarbeiten, sondern oft auch geschmacklich fremd oder gewöhnungsbedürftig.
4.
Veganes Essen wird von Nicht-Veganern oft mit Verzicht in Verbindung gebracht. Überzeugt sie nicht nur mit den Gerichten selbst vom Gegenteil, sondern sorgt auch für ausreichend große Portionen, sowie zusätzlich frisches Brot und vielleicht ein paar Aufstriche, Tapas, Oliven oder Nüsse auf dem Tisch. Auch frisches Wasser – vielleicht mit Minze, Kräutern oder Zitrone versetzt – sollte immer bereit stehen.
5.
Schreibt Euren Gästen eine kleine Menükarte. Dann können Sie sich auf den Abend einstimmen. Eine Menükarte kann außerdem ein schöner Anknüpfungspunkt für Gespräche sein. Gerade nicht-Veganer werden sicher viele Fragen haben. Und erkundigt Euch vor dem Fest, ob Eure Gäste Allergien bzw. Unverträglichkeiten haben oder einige Zutaten oder Gewürze partout nicht leiden können – damit hat man dann schon ein ganz großes Fettnäpfchen umschifft.
Also – Frohe Weihnachten – jetzt geht es los!
Viel Spaß dabei.
Zutaten und Zubereitung der Pastinaken-Birnensuppe mit Pekannüssen & Zimt
Zutaten für 4 Portionen
- Etwas Öl zum Anbraten
- 1 Zwiebel | ca. 60 Gramm
- 300-320 Gramm Pastinaken
- 200 Gramm Kartoffeln
- 900 ml Gemüsebrühe
- 1 EL Agavendicksaft
- 2 Birnen
- 1 Lorbeerblatt
- 200 ml Soja Cuisine | oder eine andere Pflanzen Cuisine oder pflanzliche Sahne
- Meersalz
- Weißer Pfeffer
- Zimt
- 1-2 EL Zitronensaft
- 1 TL Agavendicksaft
- Frisch aufgeriebene Muskatnuss
- 25 Gramm Pekannüsse | kann durch Walnüsse ersetzt werden
- 2 EL Ahornsirup | kann durch Agavendicksaft ersetzt werden
- Petersilie zur Dekoration
Zwiebel abziehen und würfeln. Kartoffeln schälen und klein schneiden. Die Birnen waschen, vierteln und entkernen. Eine Birne grob würfeln. Die zweite Birne ganz fein würfeln und diese Würfelchen vorerst zur Seite stellen. 900 ml Gemüsebrühe bereit stellen. Die Pastinaken gut waschen, an den Enden kappen und mitsamt Schale in kleine Stücke schneiden.
Zwei EL Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin anschwitzen. Nach etwa 2 Minuten die Kartoffel- und Pastinakenwürfel hinzu geben und anbraten. Mit einer Prise Zimt würzen und die angebratenen Gemüsewürfel in 1 EL Agavendicksaft kurz karamellisieren lassen. Die grob geschnittenen Birnenstücke dazu geben und alles mit 700 ml Gemüsebrühe aufgießen. Ein Lorbeerblatt in die Suppe legen und das Ganze einmal aufkochen lassen. Dann die Hitze reduzieren und die Zutaten 15 Minuten köcheln lassen.
In der Zwischenzeit die Pekannüsse mit einem stabilen Messer grob hacken. 2 EL Ahornsirup in einer Pfanne erhitzen. Die Pekannussstückchen sowie die fein aufgeschnitetne Birne im heißen Ahornsirup etwa 3 Minuten anbraten und karamellisieren lassen. Eine Prise Zimt hinzu fügen und häufig umrühren. Zusätzlich mit einer Prise Meersalz würzen. Diese Mischung wird abschließend auf die Suppe gegeben und kann erstmal zur Seite gestellt werden.
Nach etwa 15 Minuten Kochzeit das Lorbeerblatt aus der Suppe entfernen und alle Zutaten mit einem Schneidstab zu einer zart-cremigen Suppe pürieren. Die Suppe mit 200 ml Soja Cuisine aufgießen und die restliche Brühe bzw. soviel Brühe hinzu geben, bis die gewünschte Sämigkeit erreicht ist. Die Suppe mit etwas frisch aufgeriebener Muskatnuss, Meersalz und weißem Pfeffer würzen und mit etwas Zitronensaft abschmecken.
Die Pastinaken-Birnensuppe mit Pekannuss-Birnenstückchen servieren, mit etwas Soja Cuisine beträufeln und mit einer Prise Zimt bestäuben.
Tipp: Die Suppe kann am Vortag vorbereitet werden. Die Pekannuss-Birnen-Stückchen schmecken frisch karamellisiert am besten. Achtung: Nach Zugabe der Soja Cuisine die Suppe nicht mehr aufkochen, sondern vorsichtig erwärmen, damit die pflanzliche Sahne nicht ausflockt.
Zutaten und Zubereitung für die Grünkern-Champignons-Pfanne im Yufka-Teig mit Blattsalaten
Zutaten für 4 Portionen
- Ein Päckchen Yufkateig-Platten | im Supermarkt und in türkischen oder griechischen Läden erhältlich oder Filouteig nehmen (nicht klassischen Blätterteig!)
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 150 Gramm Grünkernschrot
- 300 ml Gemüsebrühe
- 150 Gramm Champignons | man kann auch Shiitake und/oder Kräutersaitlinge verwenden
- 100 Gramm Räuchertofu
- Ein halbes Bund Frühlingszwiebeln
- 1 Bund Petersilie
- Zwei Salatherzen (zweifarbig) oder Ruccola oder Römersalat
- Ein keiner Kopf Radicchio
- 6 EL Olivenöl
- 2 EL Kräuteressig
- Meersalz
- Schwarzer, grober Pfeffer
- 1 EL Zitronensaft
- Pro Portion 1 EL geröstete Pinien- oder Zedernkerne
Außerdem: Küchengarn zum Binden der Yufkateig-Päckchen
Zwiebel und Knoblauchzehe abziehen und fein würfeln. Grünkernschrot abwiegen. Den Grünkernschrot in ein sehr feines Haarsieb geben und unter fließendem Wasser abspülen. 300ml Gemüsebrühe bereit stellen. 2 EL Öl in einem Topf erhitzen, die Zwiebel- und Knoblauchwürfel darin anschwitzen und dann den gewaschenen Grünkernschrot dazu geben. Grünkernschrot 2 Minuten anbraten und anschließend mit 300 ml Gemüsebrühe aufgießen. Das Ganze einmal aufkochen lassen und dann auf mittlerer Hitze bei gekipptem Deckel 12 Minuten köcheln lassen. Ab und an umrühren. Nach der Kochzeit sollte die gesamte Flüssigkeit aufgesogen bzw. verdampft sein. Überschüssige Flüssigkeit sonst abgießen. Den gegarten Grünkern bereit stellen.
Champignons mit Küchenkrepp putzen und fein aufschneiden. Frühlingszwiebeln putzen, die Wurzeln entfernen und von der hellen Seite her in hauchfeine Ringe schneiden. Räuchertofu würfeln. Einige Zweige Petersilie waschen und die Blätter fein hacken.
1-2 EL Öl in einer Pfanne erhitzen und den Räuchertofu darin anbraten. Nach etwa 2-3 Minuten die Chamignons und Frühlingszwiebel dazu geben. Alles zusammen 3-4 Minuten anbraten.
Wenn die Zutaten gut angebraten sind, den gegarten Grünkernschrot sowie die gehackte Peterssilie unterheben und noch kurz weiter köcheln lassen. Die Zutaten mit Salz und grobem schwarzen Pfeffer würzen.
Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und ein Blech mit Backpapier belegen
Nun die Yufkateig-Platten vorsichtig entrollen und in 8 etwa gleich große Vierecke schneiden.
Immer jeweils zwei Teig-Platten schräg übereinander legen und in die Mitte eine Portion Champignon-Grünkern-Füllung geben. Den Rand um die Füllung herum mit Olivenöl bepinseln.
Die Teigplatten ganz vorsichtig mit den Händen zu einem Päckchen zusammen raffen und mit etwas Küchengarn zusammen binden. Yufkateig-Päckchen auf das Backblech setzen. Sehr stark überstehenden Teig oben mit der Schere etwas einkürzen.
Tipp: Beim Zusammenbinden der Teigplatten wirklich ganz vorsichtig und sachte vorgehen, da die Platten schnell brechen können. Falls das passiert, einfach ein kleineres Stück von Rest-Teig einfügen. Eventuell zwei Packungen Yufka-Teig kaufen, um Teig in Reserve zu haben, falls eine Platte wirklich ganz durchreisst.
Yufkateig-Päckchen auf die unterste Schiene im Ofen geben und 10-12 Minuten backen, bis die Päckchen goldbraun sind.
Blattsalate waschen und in die richtige Größe zupfen. Aus Olivenöl, Kräuteressig, Zitronensaft, Agavendicksaft, Salz und Pfeffer ein Dressing anrühren und den Salat darin wenden.
Die Yufkateig-Päckchen auf Teller setzen, das Küchengarn lösen und bei Wunsch durch bunte Bänder oder Schleifen ersetzen. Marinierte Blattsalate hinzu geben und mit gerösteten Pinien- oder Zedernkernen bestreuen.
Tipp: Die Füllung kann bereits am Vortag zubereitet werden. Bevor die Gäste kommen, Yufkateig-Päckchen füllen, bereit stellen und kurz vor dem servieren in den Ofen geben. Wenn die Füllung kalt eingefüllt wird, den Ofen auf 160 Grad stellen und die Päckchen fünf bis acht Minuten länger im Ofen lassen, damit sie gut durchwärmen.
Zutaten und Zubereitung der Marzipan-Apfelküchlein mit Dattelkaramell
Zutaten für 6 kleine Küchlein | 4-6 Portionen
- 1 Rolle veganer Blätterteig | fast jeder Blätterteig ist vegan, aber achtet beim Einkaufen darauf
- 3 Äpfel
- 100 Gramm Marzipan-Rohmasse
- 6 TL Zucker
- 1 Prise Salz
- Etwas Zimt
Für das Dattel-Karamell
- 3-4 Medjoul-Datteln | diese Dattelsorte ist besonders weich und hat viel Fruchtfleisch
- 1 Prise Salz
- 1 TL Zimt
- 3 EL Ahornsirup
- 160 ml Mandelmilch | oder eine andere Pflanzenmilch
- 25 Gramm gehackte Mandeln
Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und ein Blech mit Backpapier belegen.
Blätterteig entrollen. Mit einer kleinen Schüssel 6 kreisrunde Kuchenböden aus der Blätterteigplatte schneiden.
Aus dem übrigen Teig 6 kleine Formen, zum Beispiel Herzen, Kreise oder Sterne, ausstechen, die man später mittig auf die Marzipan-Apfelküchlein legen kann. Kuchenböden auf das Backpapier legen und mit einem Messer oder einer Gabel mehrmals einpieksen. Ausgestochene Förmchen dazu geben.
Marzipan-Rohmasse zwischen den Fingern weich kneten und auf die Blätterteig-Böden verteilen. Jeweils eine kleine Prise Salz und eine Prise Zimt darüber streuen.
Äpfel waschen, achteln, entkernen und in sehr dünne Scheiben schneiden. Apfelscheiben fächerförmig auf die vorbereiteten Kuchenböden legen, leicht andrücken und mit jeweils 1 TL Zucker sowie einer Prise Zimt bestreuen. Die ausgestochenen Formen mittig auf die Küchlein setzen und gut andrücken.
Marzipan-Apfel-Küchlein bei 180 Grad ca. 15-18 Minuten auf die mittlere Schiene in den Ofen geben.
Während der Backzeit die Mandeln hacken bzw. gehackte Mandeln in einer Pfanne ohne Öl goldbraun anrösten und bereit stellen. Dann die Datteln entsteinen und zusammen mit dem Ahornsirup, einer Prise Salz, 1 TL Zimt sowie Mandelmilch in einen Mixer geben und zu feinem Karamell mixen.
Tipp: Je nach Wunsch kann das Dattelkaramell mit Zugabe von mehr Pflanzenmilch weiter verflüssigt werden. Es ist schwierig hierbei eine ganz konkrete Mengenangabe zu machen, da Datteln immer unterschiedlich weich und fleischig sind. Medjoul-Datteln benötigen nicht viel Flüssigkeit, andere weiche Datteln müssen eventuell mit mehr Pflanzenmilch vermischt werden, um ein flüssiges Karamell zu erhalten.
Die Marzipan-Apfel-Küchlein sind fertig, wenn sie schön goldbraun sind und der Teig fluffig aufgegangen ist. Die Apfelküchlein mit Dattelkaramell beträufelt und mit den gehackten und gerösteten Mandeln bestreut servieren.
Die kleinen Küchlein sind extrem lecker. Wer mag serviert noch veganes Vanille- oder Cashew-Eis dazu!
An Stelle von gehackten Mandeln können natürlich auch gehackte Walnüsse, Pekannüsse oder Haselnüsse verwendet werden. Oder probiert das Rezept mal mit Birnen und Walnüssen aus!
Vielleicht ist auch das Weihnachtsmenü vom Vorjahr eine gute Inspirationsquelle für Euch.-> hier klicken: Leas Weihnachtsmenü 2013